Myndset Ideation: Diversity

Warum Diversity so viel mehr ist als Female Empowerment

6 min readDec 5, 2019

Diversity ist in aller Munde, doch was bedeuted Diversity eigentlich und was können wir tun, um Diversity Management zu verinnerlichen?

Di·ver·si·tät/Diversitä́t/Diversity

Substantiv, feminin [die]

BILDUNGSSPRACHLICH: Vielfalt, Vielfältigkeit

Wir schreiben das Jahr 2005 — zum allerersten Mal in der Geschichte Deutschlands wurde eine Person als Staatsoberhaupt von der Bevölkerung demokratisch gewählt, die kein Mann ist.

Auch wenn die Deutschen dies als scheinbar sehr modernes Volk zunächst einmal kaum emotional berührte, so war dies doch ein großartiger Moment für mich.

Obwohl Frau Merkel bis heute kein persönliches Vorbild von mir ist, so wurde mir doch von diesem Tag an klar, das auch ich Bundeskanzlerin werden konnte, oder das ich den Traumberuf Astronautin kaum so voreilig an den Nagel hätte hängen sollen.

Wenn man sich als junges Mädchen Raumschiff Enterprise mit all seinen irrwitzigen Windungen und geschickten Dialogen auf Wiederholung ansah, wurde einem erst wesentlich später klar, dass in jenem Universum Diversity nicht mal einmal mehr ein zu belächelndes Thema war, sondern es war auch völlig selbstverständlich.

Lt. Uhura hatte eine leitende Position auf der Enterprise inne, zudem war sie obendrein auch noch farbig. Abgesehen von einer Frau, bestand die Brücke auch aus Menschen verschiedenster Nationen, und einem vegetarischen Alien welches auffällig lange Ohren hatte.

Vielfalt.

In jenem Enterprise Szenario wurde klar gemacht, dass die Vielfalt ebenso wie die Unterschiedlichkeit der Personen und Ihrer Fähigkeiten den Erfolg des gesamten Bündnisses der Vereinten Föderation nicht nur sicherstellte, sondern diese auch noch bereicherte.

Die Gegenwart und Non-Fiction sieht natürlich anders aus

Myndset — Ablauf der Methode

Als Nichelle Nicols, die Lt. Uhura in Enterprise darstellte, als die erste farbige Darstellerin in einer Weltraumserie kein Hausmädchen oder ähnliches darstellte, war dies bereits völlig ungewöhnlich. Als sie jedoch den ersten Kuss zwischen einer Farbigen und eines weißen Mannes in der Serie spielte, verweigerten Fernsehsender im Süden Amerikas die Ausstrahlung.

Heutzutage warten wir tatsächlich noch immer auf die erste deutsche Astronautin; um das Gleichgewicht zwischen Männlichen und Weiblichen Personen auf Führungsebene sicherzustellen, möchte man Quoten einführen, und die meisten Unternehmen hierzulande haben wenig Zeit gefunden darüber nachzudenken ob sie eventuell oder versehentlich, Mitarbeiter anderer Nationen, oder sexueller Identität, benachteiligen.

Während Bio-Diversität den meisten von uns ein gängiger Begriff ist, versuchen wir dennoch weiterhin oft Monokulturen zu bilden — ob das von Erfolg gekrönt ist, können wir bei Gelegenheit einen der Habsburger Monarchen fragen.

Robb at German Wikipedia [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Universal Design

Beim Buzzword Diversity fällt den meisten von uns erstmal das Thema „Female Empowerment“ ein, dabei geht es bei Diversität um weitaus mehr.

Um beispielsweise Technologie so vielen Menschen wie nur möglich zugänglich zu machen, greift man oft auf ein Design Konzept zurück das als „Universal Design“ bekannt ist.

Hierbei wird auf zwei Komponenten aufgebaut:

  1. Das Design der Produkte ist so flexibel, dass es ohne Zusatztechnik oder Anpassung von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in unterschiedlichen Situationen benutzt werden kann.
    Das Design der Produkte verträgt sich auch mit Unterstützungstechnologie, die von Menschen eingesetzt wird, denen es doch nicht möglich ist, die Produkte direkt zu nutzen.
  2. Universal Design greift dadurch einen Bereich auf, der häufig in Zusammenhang mit Diversity vergessen wird: Diversität der Fähigkeiten.

Myndset Ideation Session: Diversity

Für unsere heutige Ideenfindung haben wir folgende Karten verwendet:

Visionskarte: TEAM UP, Technologiekarte: KISS IT, Mindsetkarte: THE YOUNGSTER, Emotionskarten: SCARE ME, IMPATIENCE, CURIOSITY, Präsentationskarte: SCIENCE FICTION

Manchmal es ist schwierig sich in Worten auszudrücken. Selbst wenn unsere gesamte Familie die gleiche Sprache spricht, neben keiner weiteren, fällt es uns hin und wieder schwer zu verstehen was der Opa eigentlich meint. Angefangen vom Schraubenzieher, den Erdäpfeln bis hin zum Ohr schlecken.

Meist ist es leichter über sich über Emotionen zu verständigen, was wir beim Anblick eines stummen aber uns glücklich anlächelnden Babys bestätigen können. Hier ist klar: Das Baby ist glücklich!

Vielleicht feierten deswegen die Emojis ihren Siegeszug, oder weil hdgggggdlfiue uns einfach viel zu viel von unseren 160 Zeichen auf dem Nokia raubte.

Aufgenommen in der Schweiz

Bildsprache!

Bildsprache ist eine ganz eigene Form der universellen Kommunikation. Höhlenmalereien können wir bis heute entziffern, obgleich wir kein einziges Wort „Höhlisch“ verstehen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und kann starke Emotionen auslösen.

Was der Werber intensiv für sich nutzt, ist uns jedoch indirekt schon seit dem Kindergarten bekannt. Eine starke Assoziation von Bildern mit Worten hilft uns, Dinge besser einzuprägen. Wenn in der Vorschule die ersten Buchstaben ausgemalt werden, werden sich viele von uns noch ganz bildhaft an das jeweilige Obst- und Gemüsealphabet erinnern: A steht für Apfel, Z für Zucchini und so weiter :)

Habe ich schon erwähnt, dass ich dringend Abendessen kochen muss?

Appetit in Bildern

Wer einmal in Japan hungrig spazieren war, den ereilte möglicherweise ein wahrer Heißhunger nur wenige Momente später.

In kaum einem anderen Land spielt Ästhetik eine so große Rolle wie in Japan. Wen wundert es also das kleine Plastikgerichte die Schaufenster schmücken, und sich so den Weg in deinen hungrigen Bauch in Echtform erstehen?

Auch wenn dein Japanisch kaum über “hai” hinaus geht, bereitest du dich nun in wenigen Momenten darauf vor, wie du am galantesten auf DIESE Suppe, und nicht DIESE DA zeigen kannst, um klar zu machen welche du bestellen möchtest.

Photo by Linh Nguyen on Unsplash

Aber es muss nicht immer Suppe sein — wer schon einmal mit seinen Liebsten gekocht hat, der weiß was ich meine: Es ist Kochliebe!

Es ist dieser Moment, in dem alle Zutaten perfekt in den Topf fallen, das geschnittene Gemüse mit einer gehörigen Würze Spaß zusammengewürfelt wird, und jeder Moment in der Küche sich wie eine kitschige Montage aus einem Unterhaltungsfilm für die ganze Familie anfühlt.

Bis zu dem Moment, an dem niemand mehr die Rezeptbeschreibung identifizieren kann, und sich jeder um das Kochbuch streitet, beginnt der Ofen plötzlich zu pfeifen während die Pfanne in Flammen aufgeht.

Myndset IDB Youtube Session — Diversity

Unsere Lösung: “CookBook” — Arbeitstitel versteht sich!

Wie wäre es also, wenn wir ein Kochbuch nicht mit komplizierten Rezeptbeschreibungen austatten würden, sondern mit Bildsprache?

Ein Kochbuch das so einfach verständlich ist, das es über alle Sprachbarrieren funktioniert, und Lust auf Kochen macht?

Wie das Schicksal so will, spielt uns das Mindset (Zielgruppe) in die Karten, denn unser “Vegan me” ist geradezu prädestiniert für ein veganes, einfaches Kochbuch in piktografischer Sprache.

Mal ernsthaft: Wer weiß denn bitte wie eine Pastinake aussieht?!

Genau, richtig, wie eine Möhre, nur weiß.

So wäre auch der Einkaufszettel viel einfacher, denn wiedererkennbare Zeichnungen würden gleich mitgeliefert und so müsste niemand mehr im Einkaufsladen vergebens Mitarbeiter suchen, um Erdkohlrabi zu suchen, weil das Schild einfach, wie immer, unauffindbar ist.

Stellt euch ein einfaches Kochbuch vor, in dem alles durch Zeichen dargestellt wird — jeder Schritt, jede Zutat, die Zeit, einfach alles. Universal, einfach und für jedes Kind verständlich.

http://speechless-cookbook.com/

So können auch Kinder bereits früh die Freude am Kochen und an gesunden Zutaten erleben. Die Kids lernen mit dem Kochbuch und gemeinsam mit ihren Eltern, wie leckere und gesunde Gerichte gezaubert werden, und können selbst mitanpacken, ohne Lesen zu können. Auf diese Weise lernen sie die Vielfalt der jeweiligen Küche kennen, und lernen zudem auch für sich selbst und für Ihr späteres Leben. (Grow Yourself)

Zusammen genießen, gemeinsam kochen, miteinander teilen.

Man könnte sich auch überlegen, dass es eine App zum Buch gibt, in der es die Möglichkeit gibt eigene Kochrezepte hochzuladen und miteinander zu teilen.

Bei uns ist der Grundgedanke der, dass man zusammen mit Freunden, Familie oder Bekannten kocht. (Cohesion)

Und was bekommen wir zurück?! Es gibt nichts schöneres, als einen gemeinsamen Abend mit Familie und Freunden zu verbringen, mit leckerem, gesundem Essen, das man obendrein noch gemeinsam und mit Freude gekocht hat (Get Things back)

Und wenn du jetzt meinst, dass zu viele Köche den Brei verderben, dann hattest du noch keine Gemüseassistenten ;-)

Wenn ihr das Nächste Mal dabei sein möchtet um eine Idee zu entwickeln die einfach großartig wird, meldet euch bei uns und werdet Gast! Info@myndset.cards

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MYNDSET Team
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